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Was lange währt, wird endlich gut.

ÉrkundungstourMein Mann und ich sind „Katzenanfänger“, aber wir wollten schon ganz lange Katzen haben. Zwei reine Wohnungskatzen! Unsere Vorstellung war, dass die beiden miteinander spielen können, wenn wir außer Haus sind und wir sie beim Spielen beobachten können, wenn wir zu Hause sind.

Wir wohnten in einer 54 m²-Wohnung und wollten es den zwei Miezen aber nicht zumuten, auf so kleinem Raum leben zu müssen. Vor ein paar Jahren haben wir mein Elternhaus kernsaniert. Schon während der Sanierung war uns klar, dass zwei Miezen einziehen, sobald alle Arbeiten abgeschlossen und weitere Vorbereitungen getroffen sind. Das spornte uns auch immer wieder an, wenn wir mal einen Durchhänger hatten.

Ich meldete mich in einem Katzenforum an und las mich dort rauf und runter. Dazu kaufte ich mir verschiedene Bücher, in denen ich immer wieder las. Irgendwann war es soweit. Naja, irgendwann hört sich komisch an. Mehr als fünf Jahre haben wir Informationen zum Thema Futter, Streu und Haltung allgemein gesammelt, gelesen, Spielzeug und sonstiges Zubehör gekauft. Es fehlte nur noch eines: Zwei Katzen! Erkundungstour

Nun haben wir überlegt, woher wir die Katzen bekommen. Zeitung, Tierheim, Tierschutz (Pflegestelle), Internet oder Züchter? Es sollten zwei Mädchen (weil Jungs eher raufen), getigert, kastriert, gechipt, geimpft und negativ auf FIV und FeLV getestet werden. Feld-Wald-und-Wiesenkatzen. Also fiel der Züchter schon mal weg. In den Zeitungen werden immer wieder junge Katzen angeboten. Das war uns aber nicht recht, da diese Katzen mitunter zu früh vom Muttertier getrennt werden. Zeitungsangebote (Vermehrer) waren somit auch abgehakt. Im Tierheim sind wir auch nicht wirklich fündig geworden.

Beim Stöbern im Forum bin ich dann auf eine Pflegestelle der Katzen-Hilfe Uelzen aufmerksam geworden. Ende Februar/Anfang März 2016 wurden zwei Katzen vorgestellt worden, die uns sofort gefielen. Diese Augen! Diese Gesichter! Nur die Namen … naja. Ich habe sofort Kontakt aufgenommen. Die gute Seele der Pflegestelle meinte aber, es sei noch zu früh, wir könnten die beiden nicht haben. Sie müssten noch aufgepäppelt werden und seien gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe. Egal, wir warten! Damit hatte die Pflegestelle wohl nicht gerechnet. Von da an bekamen wir regelmäßig über das Forum und privat Informationen und Bilder von den beiden Miezen. Sie entwickelten sich prächtig. Im Forum habe ich für die beiden Miezen ein eigenes Thema erstellt. Die ganze Forumsgemeinde hibbelte mit uns. Dann wurde es ernst. Eine Vorkontrolle meldete sich an. Diese Vorkontrolle war … Horror. Alles, was wir vorbereitet hatten war schlecht. Das hochwertige Feuchtfutter, Streu, Transportboxen und so weiter. Als nach eineinhalb Stunden das Urteil kam, wir würden von ihr keine Katzen bekommen, da wir (noch) keine Zimmertüren und Kippfenstersicherungen hätten, haben wir die Frau rausgeworfen. So ein Auftreten bzw. Verhalten wollten wir uns in unseren eigenen vier Wänden nicht weiter bieten lassen. Wir waren so enttäuscht. Sollte alles an fehlenden Zimmertüren scheitern? Ein intensives Gespräch mit der Pflegestelle, die von den fehlenden Zimmertüren wusste, ergab, dass nochmals jemand kommen sollte. Wir haben innerhalb von zwei Tagen Kippfenstersicherungen angebracht und die zweite Vorkontrolle kam. Alles, was wir zeigten und erklärten, war mehr als ausreichend. Futter, Streu, Spielzeug, Bettchen, Kratzbaum, Kratztonne, Versteckmöglichkeiten und nicht zuletzt 120 m² Wohnfläche auf zwei Etagen zur freien Verfügung.

Nun wurde der Umzug organisiert. Die beiden Miezen waren noch auf der Pflegestelle in Heppenheim. Für mich war es selbstverständlich, dass ich sie abhole. Mein Mann bekam so kurzfristig nicht frei, also fuhr ich allein. 300 km Hinfahrt allein nur mit Unterhaltungsmusik aus dem Radio und 300 km Rückfahrt mit zwei Miezen, die teilweise das Radioprogramm mit ihrem Gesang unterstützten.

Trautes Heim, Glück allein ♥Im neuen Heim angekommen, haben wir die Transportboxen direkt neben eines der vorbereiteten Katzenklos gestellt und geöffnet. Schwups, waren die beiden raus und haben erst mal mit langen Hälsen unter großem Miauen alles erkundet. Die Kratztonne wurde inspiziert und eine Mieze fand sofort den Weg ins Obergeschoss und enterte den Kratzbaum im Schlafzimmer. Mein Mann und ich haben Futter und Wasser bereitgestellt und uns nicht weiter um die beiden gekümmert. Sollten sie doch erst mal ankommen und sich zurechtfinden. Wir haben dann bei der Pflegestelle angerufen und Bescheid gesagt, dass alles gut gelaufen ist und die beiden auf Erkundungstour sind. Es dauerte wirklich nicht lang und die beiden entspannten sich sichtlich. Nach einigen Stunden haben wir vorsichtig versucht, mit ihnen zu spielen. Wir hatten den Eindruck, dass sie nur darauf gewartet hatten. Es entwickelte sich eine richtige Spielorgie, die bis spät in die Nacht andauerte.

Nachdem wir ins Bett gegangen waren, ging die Erkundungstour weiter. Wir hörten hier und da ein Plumpsen oder Miauen. Und wenn jemand von uns zur Toilette ging, waren die beiden auch sofort zur Stelle. Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass das Katzenklo fleißig benutzt worden war.

Die beiden Miezen haben neue Namen bekommen. Sie heißen jetzt nicht mehr Flöckchen und Schneeweißchen, sondern Scully und Mulder. Die beiden Agenten sind für uns eine wahre Bereicherung, auf die wir so lange hingearbeitet haben.

Ein dickes Lob und unser höchste Anerkennung gilt der Pflegestelle in Heppenheim. Die Fürsorge, Geduld und Ausdauer, mit der dort gepflegt, gehegt und aufgepäppelt wird ist unbeschreiblich. Zu jeder Zeit stand und steht sie uns mit Rat und Tat zur Seite.

Hier noch ein paar Eindrücke:

Scully & Mulder
Scully & Mulder
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