KälberwaageDer Altmarkkreis Salzwedel grenzt an unserem Landkreis Uelzen an und wie heißt es so schön? Unter Nachbarn hilft man sich :)

Der Tierschutzverein Pfotenhilfe e.V. in Salzwedel hat von einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe von Salzwedel Katzenbabys aufgenommen. Vom Hörensagen wissen wir: diese Aktion war alles andere als leicht, denn die Mama hatte die Kleinen in einem Versteck, wo man so ohne weiteres nicht heran kam. :D

Die tierlieben Mitarbeiter des Betriebs kennen die Hofkatzen gut und umso überraschter waren sie als eine fremde Katze ihre Babys - vermutlich drei - unter einer Kälberwaage versteckte. 

Die Pfotenhilfe war erst mal voll besetzt - wohin also mit der kleinen Familie? gesichert, satt und müde

Wir hatten gerade Platz und Möglichkeiten. 

So verabredeten wir uns mit einer Mitarbeiterin und am Folgetag ging es direkt los. Abends gegen 18:30 Uhr waren wir vor Ort und kurz nach 21 Uhr hatten wir zwei Kitten und Mama. Um an die Kitten heranzukommen, mussten wir ein paar Bodenbretter der Kälberwaage anheben. Darunter war es dunkel. Die kleinen lagen im Streu versteckt. Allerdings fanden wir nur zwei Kitten statt drei… doch die Mitarbeiter waren unsicher ob es wirklich drei waren. 

Danach aktivierten wir zwei Fallen. Eine vor dem Stall mit Thunfisch bestückt und die zweite mit eeeeigentlich dem besten Köder: die Babys. 

Doch Mama ist wohl keine Löwenmama :D oder der Hunger war einfach zu groß… ;)

MamaSie tapste in die Lebendfalle mit Thunfisch und war überhaupt nicht amüsiert, als die Falle zuging. 

Bevor wir nun alles zusammen packten kontrollierten wir erneut das Versteck unter der Kälberwaage. Wir leuchteten mit der Taschenlampe… es war alles still und nichts zu sehen. 

Also fuhren wir nach Hause mit der kleinen Familie und versorgten sie. Den Mitarbeitern rieten wir: spitzt eure Ohren und haltet die Augen auf in den kommenden Tagen. 

Und tatsächlich. Zwei Tage später kam der Anruf: ein Baby mauzte verzweifelt unter der Kleiner Nachzügler Kälberwaage. Wir packten ein Wärmekissen ein, nahmen Aufzuchtsmilch und Fläschchen mit. 

Vor Ort mauzten wir zaghaft und der Kleine antwortete. So konnten wir ihn Stück für Stück hervorlocken und am Ende hatten wir den Schatz auf dem Arm. Im Auto bekam er sein Fläschchen, wo er begierig teilweise dran sog und drauf biss. Mit der Zeit wurde er ruhiger und knatterte leise bei unseren Liebkosungen. 

Dann ging es mit ihm zu seiner Familie. Überglücklich setzen wir ihn zu seiner Mama und seinen beiden Geschwistern. 

Alle drei wurden täglich zweimal gewogen und nahmen gut zu. Sie tollen herum und sind einfach zum Verlieben. 

Mama ist mittlerweile kastriert, gechipt und tätowiert. Sie mag uns Menschen gar nicht und bleibt auf Distanz. Faucht, wenn wir zu nah kommen. Sie darf später wieder auf den Hof zurück und wird dort auch weiterversorgt. 

Die Kleinen, zwei Kater und ein Mädel, dürfen erst mal noch wachsen und dann… ja dann hoffentlich ihr eigenes Zuhause finden. 

Stand: 
20 Juni 2022

Trio auf zwölf Pfoten