Warum Kastration?
Die Anzahl der Katzen als Haustier ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, leider auch die der unkastrierten Katzen. Die TierschutzorganisationKastration verhindert Tierleiden sind nicht  in der Lage, sich um alle Fundkatzen zu kümmern, erst recht nicht um die vielen sogenannten Streuner- oder Straßenkatzen. Diese Katzen führen ein hartes "Streunerleben", d.h. sie müssen um ihr tägliches Futter kämpfen und sie haben viel häufiger Verletzungen, die zu Infektionen und zum Tod führen können. Sie sind häufig unterernährt, von Würmern und Flöhen befallen. Dies alles führt dazu, dass das Ansteckungsrisiko auch für Katzen mit einem guten Zuhause deutlich steigt.

Nicht kastrierte Kater streunern unvorsichtig durch weite Gebiete auf der Suche nach einer rolligen Katze. Dabei werden insbesondere im Frühjahr viele Kater überfahren. Auch die Gefahr der Ansteckung mit Infektionskrankheiten bei Revierkämpfen sollte nicht unterschätzt werden.

Bei kastrierten Katern ist das Revier deutlich kleiner. Das Markieren mit Urin wird seltener und in den meisten Fällen gehört es sogar komplett der Vergangenheit an. Durch den Wegfall des Deckungsaktes und der Katerkämpfe ist das Risiko der Infektion mit z.B. mit FIV (Katzenaids) sichtlich geringer.

Eine rollige Katze, die nicht gedeckt oder kastriert wird, leidet nicht nur psychisch, sondern auch physisch. Zudem kann es zur Dauerrolligkeit kommen.

Bekommt eine Katze Nachwuchs, so sollte man bedenken:
Tierheime und Pflegestellen sind oft hoffnungslos überfüllt. Auf Grund der Vielzahl an Katzen, die ein Zuhause suchen, ist es schwierig einen guten Platz für alle zu finden.

Eine Katze braucht nicht, wie immer wieder behauptet wird, einmal Junge bekommen. Im Gegenteil: Untersuchungen haben ergeben, dass Katzen eine frühe Kastration im Alter von 3 - 4 Monaten, je nach gesundheitlicher Entwicklung, deutlich besser verkraften. Dies ist auch gut so, denn nicht jede Rolligkeit wird vom Katzenhalter bemerkt, manche Kätzinnen rollen „still“. Im Gegensatz zu Artgenossen bemerkt so mancher Tierhalter das Einsetzen der Geschlechtsreife erst, wenn es bereits zu spät, d.h. die Katze entlaufen oder trächtig ist. Sowohl bei Katzen, als auch Katern kann die Geschlechtsreife bereits zwischen dem vierten und fünften Lebensmonat eintreten.

Natürlich haben Kastrationen - genau wie jede andere Operation - gesundheitliche Risiken, die mit dem behandelnden Tierarzt abgeklärt werden sollten. Die Entscheidung, dass die Kastration vor Beginn der Geschlechtsreife durchgeführt wird, liegt jedoch allein in der Verantwortung des Tierhalters.

Warum Chippen und Tätowieren?
Bei Freigängerkatzen, auch wenn sie ihr Grundstück normalerweise nicht verlassen, kann man nie sicher sein, dass sie es zum Beispiel aus Neugierde doch irgendwann einmal noch tun. Dabei kann es vorkommen, dass sie zum Beispiel von einem Hund gejagt werden oder anderweitig erschrecken und blindlings flüchten. Dabei können sie angefahren werden oder finden nicht mehr nach Hause.

Werden sie dann gefunden und sind tätowiert, so weiß der Finder, dass die Katze ein Zuhause hat. Beim Tierarzt muss die Fundkatze dann auf einen Chip geprüft werden. Der Chip ist deshalb wichtig, weil nach einigen Jahren häufig die Tätowierung nur schlecht zu lesen ist. Die Katze kann durch den Chip und die Registrierung (ganz wichtig!) bei Tasso oder/und dem Deutschen Haustierregister dem Halter zugeordnet werden. Auch Streit zwischen zwei Personen um eine nicht gekennzeichnete Katze hat es schon gegeben. Diese verschwand bei dem ersten Halter, wurde in einem Tierheim aufgenommen und ein weiterer Halter gab sich als Eigentümer der Fundkatze aus. Der erste Halter erfuhr davon und wollte seine Katze wieder haben. Aufgrund der fehlenden Kennzeichnung konnte er aber nicht beweisen, dass es seine Katze ist und so blieb die Katze beim letzten Halter.

Warum Chip und Tattoo?
Es kann passieren, dass der Chip durch einen Unfall nicht mehr lesbar ist. Deshalb ist es wichtig zusätzlich in beiden Ohren zu tätowieren.

Auch Wohnungskatzen sollte man kennzeichnen. Es passiert sehr häufig, dass Katzen bei einem Umzug oder wenn Handwerker in der Wohnung sind entwischen. Aus diesem Grund und weil es noch viele andere Situationen gibt, bei denen Katzen nicht mehr nach Hause finden, sollte jeder verantwortungsbewusste Katzenhalter seine Tiere registrieren lassen. Dadurch erspart man sowohl seiner Katze als auch sich viel Leid.