Was ist FIP?

Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine Bauchfellentzündung bei Katzen, ausgelöst durch die Mutation feliner Coronaviren zu FIP Viren. Es handelt sich um eine virale Infektionskrankheit, die als die bedeutendste infektiöse Todesursache bei der Katze anzusehen ist. Bei der trockenen Form der FIP werden die meisten Veränderungen in der Bauchhöhle gefunden. Am häufigsten betroffen sind Nieren, Bauchlymphknoten, Leber, Milz, aber auch Augen und Gehirn. Kennzeichnend sind gefäßassoziierte Granulome, d.h. Knötchen förmige Ansammlungen der Fresszellen des Immunsystem (Makrophagen), in denen auch die Virusreplikation stattfindet und die zum Teil eine enorme Größe erreichen können und so bei der Bauchpalpation (Untersuchung des Bauches) durchaus mit Tumoren verwechselt werden können. Bei der feuchten Form der FIP gibt es eine weitere Art von Immunreaktion, die die Blutgefäßwände schädigt. Es kommt schließlich zu Gefäßentzündungen und zum Verlust eiweißreicher Flüssigkeit in die jeweilige Körperhöhle. Die trockene Form der FIP gestaltet sich während des gesamten Verlaufs der Krankheit wesentlich komplizierter dar als die der feuchten Form, da alle Organe betroffen sein können.Die feuchte Form zeigt in der Regel einen rascheren Verlauf (Tage) als die trockene Form (bis zu etlichen Monaten). Feuchte und trockene Formen können sich überschneiden (sog. Mischformen).

Obwohl Katzen jeden Alters erkranken können, gehört die Altersgruppe zwischen drei Monaten und drei Jahren zu den Anfälligsten. 50% der Katzen, die an FIP erkranken, sind unter 7 Monate alt, 70% hingegen sind unter 18 Monate alt. Generell sind aber die meisten Katzen unter 3 Jahre alt. Danach kommt die Gruppe der Senioren, bei denen das Immunsystem nachlässt. 

Was ist das für eine Therapie, die die Katzen bekommen, die an FIP erkrankt sind?

Über ca. 3 Monate bekommen diese Katzen GS-441524 verabreicht. Das GS-441524 ist ein RNA-Inhibitor (RTI). Das sind Arzneistoffe, die zur antiviralen Behandlung (Virostatika) eingesetzt werden und die das Enzym Reverse Transkriptase (nukleosidische RTI) hemmen, indem sie als falsche Bausteine in die DNS eingebaut werden und somit zum Abbruch der Mutationskette führen.

In einem Feldversuch an 31 Katzen wurde GS-441524 eingesetzt, einem antiviralen Mittel in der Prävention von Ebola bei Rhesusaffen. Dieser Feldversuch, unter der Leitung von Prof. Dr. Niels Pedersen zeigte, dass GS-441524 hochwirksam war und dass sich damit vielversprechende Behandlungserfolge bei Katzen mit natürlich vorkommender FIP zeigten. Die Ergebnisse der Studie wurden am 13. Februar 2019 im Journal of Feline Medicine and Surgery (JFMS) veröffentlicht. 

Der Text wurde uns freundlicherweise von Dagmar Seifert zu Verfügung gestellt